Transromanica
Auf Goethes Spuren in Thüringen
Von Saalfeld nach Meiningen

 

Verschnörkelte Fassaden, uneinnehmbare Festungen und romantische Burgruinen erheben sich fast auf jedem Berg in Thüringen. Manchmal stehen die Gemäuer wie in Erfurt sogar mitten in der Stadt - die Citadelle Petersberg bietet einen Panoramablick und Sie können unterirdische Gänge mit Fackeln erkunden. Es ist eine Welt der Mythen und Sagen. Auf der Wartburg soll Martin Luther der Teufel erschienen sein und daraufhin ein Tintenfass geworfen haben. Aus dem Altenburger Schloss hat ein Ritter einst zwei herrschaftliche Brüder entführt. Den "Prinzenraub" bezahlte er mit seinem Kopf und ein Helfershelfer soll lebendig eingemauert worden sein.
Auf Goethes Spuren wandert man von Ilmenau nach Stützerbach. Das Goethemuseum befindet sich im ersten Stock des barocken Amtshauses am Markt in Ilmenau.

1. Tag:
Individuelle Anreise nach Saalfeld. Empfehlenswert ist - falls es die Zeit zulässt - eine Wanderung nach Rudolstadt zur Heidecksburg oder Besichtigung der Saalfelder Feengrotten, Übernachtung.
Romanik: Marktapotheke aus dem Jahre 1180.
Burgruine "Hoher Schwarm" Zusammen mit der Nikolaikirche bildete die Burg einst das Zentrum der ummauerten Stadt. Konzipiert wurde sie als festes Haus der Grafen von Schwarzburg um 1300. Auf dem Wohnturm befand sich damals noch ein gotisches Walmdach. Die Burg wurde zwischenzeitlich als Vogtei genutzt und ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts Ruine. Die Burgruine "Hoher Schwarm" ist das Wahrzeichen Saalfelds.

2. Tag (Karte Saalfeld, Schwarzal):
Von Saalfeld nach Bad Blankenburg erleben Sie schöne Aussichten bei gemäßigten Auf- und Abstiegen.
Zunächst geht es von der Altstadt auf der Friedhofstrasse und der Wittmannsgereuther Strasse durch das Wittmannsgereuther Tal zum Mellestollen und auf dem Olitätenwanderweg  (Weg mit blauem Dreieck auf weißem Grund) in den Weiler Wittmannsgereuth hinein.  Das Naturschutzgebiet Wittmannsgereuth ist Rückzugsgebiet für Fledermäuse. Über Dittrichshütte und Braunsdorf Richtung Borkersdorf. Vor Borkerdorf rechts abbiegen nach Dittersdorf (grüner Balken auf weißem Grund) und zur Hunnenkuppe (grüner Punkt auf weißem Grund). Weiter über Eberstein, Katzenstein und durch das Werratal nach Bad Blankenburg, Übernachtung.
Sehenswert in Blankenburg:
Im 11. Jh. wurde sie als kleine Pfarrkirche gebaut, ab 1252 als Zisterzienser-Klosterkirche erweitert. 1532 ging der Besitz des Konvents an den Grafen über, später wurde St. Bartholomäus wieder Gemeindekirche. Die Jahrhunderte haben (bauliche) Spuren hinterlassen: die Kanzel stammt aus der Renaissance, die Altarwand aus dem Barock und die Orgel aus der Orgelbewegung 1932.
Die Burg Greifenstein ist eine der größten Feudalburgen Deutschlands. Auf dem Hausberg gelegen, ist die Burg umgeben von einem einzigartigen Naturschutzgebiet, das nicht nur zum erholsamen Wandern einlädt.
Die Blütezeit erlebte das ehemalige Schloss Blankenburg, diese Bezeichnung war bis ins 17. Jahrhundert üblich, im 13. und 14. Jahrhundert. Damals residierten die Schwarzburg-Blankenburger Grafen. Heute bemüht sich der Verein Greifenstein-Freunde e.V. um die Erhaltung der Burg.

3. Tag (Karte Schwarzatal):
Zunächst wandern Sie auf dem „Internationalen Bergwanderweg Eisenach – Budapest“ in das Schwarzatal, zur Schwarzburger Straße, zum Schwarzawehr und über die Schwarza zu einer kleinen Kapelle und  auf dem Naturerlebnisweg „Heinrich Cotta“ nach Schwarzburg. An der Jugendherberge vorbei wandern Sie zum Schlossbergareal hinauf.
Sehenswert ist der Kaisersaal. Hier unterzeichnete Reichspräsident Friedrich Ebert am 11. August 1919 die Weimarer Verfassung.
Der Kaisersaal Schloss Schwarzburg in Sitzendorf wurde 1695 erbaut. Sein Parterre dient als Orangerie, im Obergeschoss befindet sich ein großer Festsaal mit den bemerkenswerten Darstellungen Deutscher und Byzantinischer Kaiser. Der Kaisersaal ist von einer Parkanlage umgeben, die nach Vorlagen aus dem Jahr 1744 nachgestaltet wurde. Führungen nach telefonischer Anmeldung : Tel.: 036730/ 35954 oder 32955.

Bei einem empfehlenswertern Rundgang schauen Sie sich die Schlossruine, das Torhaus, den Schlossbrunnen und den „Fürstlichen Kräutergarten" an.
Anschließend wandern Sie zur Schwarza hinab und nach Sitzendorf, bekannt durch die Porzellanmanufaktur und einem Bauernmuseum, Übernachtung.

4. Tag (Karte Schwarzatal):
Von Sitzendorf in nördlicher Richtung zum Bismarckturm. Dort wählen Sie den linken Weg (rotes Dreieck auf weißem Grund / grüner Baum auf weißem Grund) Richtung Dissau, zur  Kandelaberfichte und zur Fasanerie. Hier auf dem Wanderweg nach Bechstedt, weiter zum Rottenbacher Park (grüner Punkt auf weißem Grund) und nach Rottenbach hinein und zur Rottenbacher Kirche.
In ihr befindet sich ein Holzschnitzaltar von 1498 aus der Werkstatt Valentin Lendenstreich aus Saalfeld (Besichtigung nur nach Vereinbarung).
Anschließend geht es auf markierten Klosterweg (zusätzliche Markierung grünes Kreuz) entlang der Bahnlinie Richtung Milbitz.
Nach ein paar Metern kommt leicht rechts gehend ein kurzer (ca. 80 m) steiler Anstieg. Oben angekommen erwartet den Wanderer eine Bank zum Verweilen. Weiter auf geradem Wanderweg ist Milbitz bald in Sicht. Oberhalb der Kirche ist ein Rastplatz mit schönem Blick auf den Ort.
Am Eichberg entlang (Klosterweg und grünes Kreuz auf weißem Grund) nach Paulinzella.
Unweit der Klosterruine befindet sich das Jagdschloss mit dem informativen Museum zur Kloster-, Forst- und Jagdgeschichte. In dem Jagdschloss befindet sich außerdem die Tourist-Information der Gemeinde".

Zwischen 1102 und 1105 gründete Paulina, eine thüringisch sächsische Adlige, im Rottenbachtal ein Benediktiner-Kloster, das aus wenigen Holzhütten und einer kleinen Kapelle bestand. Nach 1105/1106 begann der Bau des jetzigen Klosterkomplexes. 1124 erfolgte die Weihe der Klosterkirche. Der letzte Bauabschnitt wurde gegen Mitte des 12. Jahrhunderts vollendet. Die Reformation bereitete dem Kloster ein jähes Ende. 1534 wurde es aufgehoben.
Seit 2004 gehört die Klosterruine Paulinzella zu einem der fünf Modellstandorte in Thüringen, die im Rahmen eines europäischen Transromanica - Projektes international vermarktet werden sollen.

Mit dem Zug oder dem Bus fahren Sie nach Ilmenau (Fahrzeit ca. eine Stunde und 15 Minuten/ 15.22 Uhr / 15.52 Uhr / 16.33 Uhr bzw. 18.32 Uhr ab Paulinzella mit Umsteigen (14 Minuten) in Arnstadt in den Bus, Fahrpreis pro Person 11,80 €,

Übernachtung in Ilmenau.

5. Tag (Karte Masserberg, Schmiedefeld):
Von Ilmenau geht es auf dem Goetheweg (Markierung G ) Richtung Stützerbach.
Der Goethewanderweg beginnt in Ilmenau am Markt.
Das große lichte Eckzimmer im 1. Stock des Amtshauses, in dem Goethe wohnte und arbeitete, gehört jetzt zum Museum der Stadt, das über Goethes Wirken in und um Ilmenau informiert.
Weiter geht es vom Markt durch die Obertorstraße zum Friedhof.

In unmittelbarer Nähe des Eingangs befindet sich die Grabstätte Corona Schröters, der schönen und am Weimarer Hof gefeierten Sängerin und Schauspielerin, der ersten Darstellerin von Goethes "Iphigenie".

Der Weg führt nun durch die obere Altstadt vorbei am Zechenhaus, auf dem Mittleren Berggrabenweg durch lichten Laubwald zum Schwalbenstein. Hier lädt eine Schutzhütte zur Rast und zur Ausschau ein. Die Wanderung geht weiter zur Waldgaststätte "Schöffenhaus" und danach über den Emmafelsen bergab nach Manebach zum Haus des Kantors.
In Manebach wird das Tal durchquert und am gegenüberliegenden Hang beginnt der Aufstieg auf steilem Pfad über den Großen Hermannstein zur Jagdhütte am Kickelhahn. Nach einem letzten steilen Aufstieg ist der Gipfel des 861 m hohen Kickelhahnes erreicht. Der 24 m hohe Aussichtsturm bietet einen herrlichen Rundblick über den Thüringer Wald und dessen Vorland. Das Berggasthaus lädt zur Einkehr ein.
Nun beginnt der Abstieg vorbei am Jagdhaus Gabelbach (Museum zu Goethes naturwissenschaftlichen Studien) und dem Romantik Berg- und Jagdhotel Gabelbach über die Hirtenwiese, von da über die Landstraße nach Neustadt hinab ins malerische Schortetal zum Knöpfelstaler Teich. Von dort ist es nicht mehr weit zum Finsteren Loch. Dort beginnt der Aufstieg zum Gasthof "Auerhahn".
Das Goethemuseum in Stützerbach (Gundlachsches Haus) mit Glasbläserstube - und damit das Ziel der Wanderung - ist von hier aus in wenigen Minuten erreicht, Übernachtung im Luftkurort Stützerbach.

6. Tag (Karte Masserberg, Schmiedefeld):
Von Stützerbach geht es auf dem Wanderweg (Grünes Dreieck auf weißem Grund) Richtung Schmiedefeld. Nach 2 km hat man den Rennsteig erreicht.
In Schmiedefeld gibt es viele Einkehrmöglichkeiten.
Von der Touristinformation (Ortsmitte) zur Sportplatzstrasse und zur Ruppbachstrasse.
Zunächst auf dem Wanderweg (Blauer Balken auf weißem Grund) und nach 3 km bei einer Weggabelung links auf den Wanderweg (Grüner Kreis auf weißem Grund) in das Vessertal und nach Breitenbach. Hier gehen Sie durch den Reinhardtsgrund Richtung Silbach , durch den Silbachgrund (grüner Balken auf weißem Grund) zur Kirche in Hinternah und über die Weinbergstrasse und „Alte Hauptstrasse) nach Schleusingen, Übernachtung.

Die Bertholdsburg - bedeutendster Profanbau im Südthüringer Raum - ist das Wahrzeichen der Stadt Schleusingen am Südabhang des Thüringer Waldes. Die Burg wurde zwischen 1226 und 1232 unter Poppo dem VII. von Henneberg erbaut. Ihren Namen erhielt die Burg nach Berthold VII. (um 1272 - 1340), dem bedeutendsten Vertreter der Henneberger im Mittelalter.

7. Tag (Karten Suhl, Zella-Mehlis und Meiningen):
Nach einem Rundgang durch Schleusingen mit dem schönen Markplatz geht es zur Hildburghauser Strasse, zum Gewerbegebiet und nach Rappeldsdorf. Von hier auf dem Wanderweg nördlich des Flusses Schleuses , der nördlich in den Wald führt. Wir folgen der Rechtskurve (MTB). Am Ende des Weges links einbiegen, bei der nächsten Kreuzung rechts abbiegen, dann links nach Haag und Kornitzrode.
Am Reitergestüt vorbei zum Kloster Veßra und dem Freilichtmuseum.

Das 1131 gegründete Hauskloster der Henneberger Grafen entwickelte sich bis zur Reformation zur bedeutendsten monastischen Einrichtung im Henneberger Land und war als politischer und ökonomischer Mittelpunkt auch kulturelles Zentrum mit überregionaler Ausstrahlung (Bau- und Buchkunst, Geschichtsschreibung, Astronomie, Gartenkultur). Auf dem 6 ha großen heutigen Museumsgelände, das noch vollständig mit der alten Klostermauer umgeben ist, befinden sich als denkmalgeschützter Baukomplex romanische und gotische Klostergebäude (u. a. Ruine der spätromanischen Klosterkirche, Klausurgebäude und Kreuzgangrest, Hennebergische Grabkapelle, Torturm, Torkirche, Ausstellung zur Klostergeschichte) sowie die seit dem 16. Jahrhundert entstandenen und später oft veränderten Wirtschaftsgebäude des späteren Domänenbetriebes.

Vom Kloster Veßra sind es noch 2,5 km bis Themar.
In Themar auf der Römhilder Strasse und auf dem "blau" gezeichneten Weg (Werra-Burgensteig)  zur Brunnenleite (Ruine Ottilienkapelle). Weiter nach Henfstädt (historische Steinbogenbrücke) und entlang des Werraradweges (2 km) bis Leutersdorf.
Hier zur Hauptstrasse über die Werra und in den Wald zum Brückental Richtung Kreyenberg-Hütte. Auf der Marisfelder Strasse und über die Werra in den Ort Vachdorf, Übernachtung

8. Tag (Karte Meiningen):
Sie gehen zum Bahnhof Vachdorf zur Marisfelder Strasse und biegen links ab zur Kreyenberghütte.
Weiter in das Schmaltal, am Kienberg (444 m hoch) vorbei und auf dem Kelten-Erlebnisweg zum Sennelberg und zur Wüstung Hofteich und weiter zum Kloster Rohr.

Der Edle Adalbert von Rohr aus der Familie der Abensberger Babonen schenkte 1133 nach kinderloser Ehe sein Besitztum an den Regensburger Bischof, damit in Rohr ein Kloster für Augustinerchorherren gegründet würde. Damals entstand eine romanische Basilika mit einem massigen freistehenden Turm, der bis heute die Silhouette der Marktgemeinde Rohr prägt. Durch fromme und gelehrte Pröpste wie Petrus Fries (1438-1455) und Johannes Peininger (1455-1493) erlebte Rohr in der Folgezeit eine lange Blütezeit.
Die romanische Kirche wurde seit 1438 restauriert und im Sinne der Gotik umgebaut.
Die Stiftskirche erhielt 1618/20 eine barocke Ausstattung und Stuckierung. Das ursprüngliche Klostergeviert wurde im Südwesten um eine zweite, größere Quadratur erweitert. Doch der Dreißigjährige Krieg hinterließ eine Klosterruine, eine schadhafte Kirche und einen zusammengeschmolzenen Konvent. Nach 1661 konnten mit kurfürstlicher Hilfe die Klostergebäude wiederhergestellt werden.

Sehenswert: Michaeliskirche Rohr
815-824 als Kirche eines Benediktinerklosters erbaut (unter dem Altarraum ist eine karolingische Hallenkrypta erhalten) wurde St. Michael später Pfalzkirche, Kirchenburg und im 17. Jh. evangelische Predigerkirche. Aber in Rohr wurde auch Politik gemacht: Anlässlich des Reichtags von 984 wurde hier der von Heinrich dem Zänker "gekidnappte" dreijährige Otto III. seiner Mutter Theophanu zurückgegeben - und konnte so die Reichsnachfolge antreten.

In Rohr führt die Wanderung zunächst auf die Meininger Strasse Grüner Balken auf weißem Grund) unter der A 71 hindurch zur Unterführung der Bundesstrasse 19 zur Koppe.
Hier links abzweigen auf den Rhönwanderweg (Roter Balken auf weißem Grund) zur Völlersruh (Kreuz). Nun zur Hoßfeldhütte und durch das Joachimstal nach Meiningen, Übernachtung.

Sehenswert: Schloss Elisabethenburg; mit Eisenbahn- Spielzeug- Sammlung, Schloss Landsberg, Literaturmuseum Baumbachhaus, Dampflokmuseum.

9. Tag:
Individuelle Abreise


Konzept:
Touristik-Institut Landsberg
www.touristik-i.de